Die Scharniere von Fahrzeugtüren sind den Witterungsbedingungen ausgesetzt und damit anfällig für Korrosion. Dieses White Paper präsentiert zwei beeindruckende Lösungen, die eine erstklassige Korrosionsbeständigkeit ohne störende Nebeneffekte gewährleisten. Die kathodische Tauchlackierung (KTL) ist eine effiziente Lösung für garantierte Korrosionsbeständigkeit. Sie bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine gleichmäßige und lückenlose Lackschicht selbst an Stellen, die mit Sprühpistolen nur schwer oder gar nicht erreichbar sind. Der Zeitaufwand kann zusätzlich reduziert werden, indem bewegliche Teile montiert und anschließend gemeinsam lackiert werden – immer vorausgesetzt, dass die Scharniere zwischen den beweglichen Teilen in der Lage sind, den erforderlichen Strom von einem Teil zum anderen zu leiten. Falls das Scharnier jedoch mit einem Lager ausgestattet ist, das über die Gleitfläche hinweg komplett leitend ist, bildet der Lack eine Art Brücke zwischen den Passflächen. Sobald die Teile zum ersten Mal bewegt werden, blättert der Lack an diesen Stellen ab, sodass es zu Korrosion kommt.
Eine elegante Lösung zur Vermeidung einer solchen Brückenbildung des Lacks sind elektrisch leitende Einkerbungen, die aus einer nicht leitfähigen Gleitfläche herausragen. Die nicht leitfähige Oberfläche verhindert die Brückenbildung des Lacks am Übergang zwischen den Gleitflächen, während die Einkerbungen den Metallrücken freilegen und so den erforderlichen Stromfluss zwischen den Passteilen ermöglichen. Für Anwendungen ohne Lackierung sind zusätzliche Korrosionsschutz-Technologien erforderlich, um ein Versagen der Scharniere auf Grund von Korrosion zu vermeiden. Eine einfache Lösung wäre hier ein aluminiumkaschierter Stahlrücken. Mit dieser Technik gefertigte Scharnierbaugruppen halten Salzsprühnebelprüfungen von mehr als 1000 Stunden ohne jegliche Bildung von Rostpulver stand.