02 Juni 2021
Was hält die Zukunft für die Automobilindustrie bereit? Nach einem harten Jahr 2020 wächst die Zuversicht und zahlreiche Innovationen sowie bahnbrechende Technologien sind zu erwarten.
2020 war kein einfaches Jahr für die Automobilindustrie – mit um 18 Prozent sinkenden Neuwagenverkäufen und verringerter Produktion. Dies war einerseits der Pandemie geschuldet, hatte aber auch andere Gründe. So wirken sich Handelsabkommen nicht nur lokal, sondern weltweit auf die Fahrzeugproduktion und deren Verkaufszahlen aus.
Indessen haben die zuletzt in vielen Ländern beschlossenen Emissionsziele sowie die Vereinbarungen der Pariser Klimaschutz-Konferenz dazu geführt, dass die Elektromobilität einen enormen Schub erfahren hat. Die Kombination aus steigenden Kosten und den aktuellen Vorbehalten gegen öffentliche Verkehrsmittel steigert die Attraktivität eines eigenen Autos.
Es tut sich was in der Automobilindustrie. Werfen wir einen Blick auf die für Fahrzeughersteller wichtigsten Entwicklungen.
Kohlendioxid steht für rund Zweidrittel aller Treibhausgase – hauptsächlich verursacht durch das Verbrennen fossiler Rohstoffe. 2015, beim Pariser Klima-Abkommen, verpflichteten sich 189 Nationen, ihre Emissionen zu drosseln. Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, durch geeignete Maßnahmen die Treibhausgase bis 2030 um 55% gegenüber dem Referenzjahr 1990 zu senken. Für die Automobilindustrie bedeutet das, ihre Produktion auf die Herstellung von Elektrofahrzeugen anzupassen – und zwar rasch.
Die Länder, deren CO2 Emission am höchsten ausfallen, sind China, USA, Europa, Indien und Russland. Mit Ausnahme von Russland haben sich alle dazu verpflichtet, ihre CO2 Emissionen bis 2030 zu verringern. Auch wenn die Ziele variieren, ist die Zunahme von Elektrofahrzeugen ein beständiges Thema.
Im Jahr 2018 kauften chinesische Verbraucher 1,1 Million Elektrofahrzeuge – mehr als der Rest der Welt zusammen. Um dieses Muster fortzusetzen, hat die chinesische Regierung die Herstellung von Elektroautos stark subventioniert und versucht, die Zahl der benzinbetriebenen Autos auf den Straßen zu reduzieren.
Es wird erwartet, dass sich die Größe des weltweiten Marktes für Elektrofahrzeuge fast verfünffachen wird, um bis 2027 eine geschätzte globale Marktgröße von rund 803 Milliarden US-Dollar zu erreichen. Dies entspricht einer bemerkenswerten durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von mehr als 20 Prozent zwischen 2019 und 2027.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss – neben der Nachhaltigkeit – ein solches Auto auch erschwinglich bleiben, wobei Hybrid- wie auch reine E-Fahrzeuge zurzeit meist im gehobenen Preissegment zu finden sind. Um die Produktionskosten zu senken, benötigen Hersteller höhere Stückzahlen. Mit unterschiedlichen Anreizen versuchen viele Länder, die E-Mobilität zu fördern, um die niedrigeren Kosten einer Massenproduktion schneller zu erreichen, damit auch günstigere Fahrzeuge angeboten werden.
Neben den Kosten gibt es weitere Herausforderungen für Elektromobile. Auch wenn die Batterie-Technik sich stetig weiterentwickelt, benötigen wir den Ausbau der Lade-Infrastruktur, um die gesteckten Ziele erreichen zu können. Mit zunehmend klimaneutral erzeugtem Strom wird so die E-Mobilität zu einer hochgradig nachhaltigen Lösung.
Vernetzung gehört zu den wichtigen Trends der kommenden Jahre. Neben besserem Infotainment für Fahrer und Beifahrer stellen vernetzte Fahrzeuge wertvolle Informationen zur Verkehrssituation zur Verfügung. Künstliche Intelligenz kann genutzt werden, um in gefährlichen Situationen zu unterstützen – beispielsweise durch automatisch abgesetzte Notrufe unter Angabe des genauen Aufenthaltsortes. Versicherungen bieten Telematik-Tarife an, bei denen eine sichere Fahrweise mit günstigeren Beiträgen belohnt wird.
Als Kehrseite dieser technischen Aufrüstung werden Fahrzeuge immer komplexer, mit dem Risiko einer kürzeren Gebrauchsdauer. Verbraucher möchten ihre Fahrzeuge immer auf dem neuesten Stand haben, anstatt sie für lange Zeit zu nutzen – dies steht im Widerspruch zu Klimaschutz-Bestrebungen. Einfache Modelle zur flexiblen Anmietung von Fahrzeugen könnten dieser Entwicklung entgegenwirken.
Dies hat einen Hauch von Science-Fiction der 1950er Jahre; allerdings wird die Vorstellung von selbstfahrenden Autos immer konkreter und dies könnte eine treibende Kraft für zukünftige Automatisierungen sein. Kürzlich entwickelte Technologien, wie GPS, WiFi, Bluetooth und 5G, bereiten den Weg für autonome Fahrzeuge.
Selbstfahrende Autos ermöglichen autonomes Fahren durch sensor-gesteuertes Überwachen der Umgebung. Sie ermitteln die Route, weichen Hindernissen aus und erkennen Schilder oder Ampeln. Ist das das Ende aller Fahrfehler? Das könnte eine gute Sache sein, wobei wir im nahen Umfeld sicher noch lange selbst fahren werden. Die Mehrheit der Untersuchungen hat sich bislang der Beförderung auf Langstrecken gewidmet.
Hätten wir dies vor COVID-Pandemie geschrieben, würden wir Car-Sharing als einen wichtigen Trend der Automobilindustrie behandeln. Car Sharing wurde bei Städtern und jungen Fahrern populär. Man besitzt kein eigenes Auto, man leiht es sich, wenn es benötigt wird. Üblicherweise befinden sich die Fahrzeuge über eine Stadt verstreut und sind für Nutzer rund um die Uhr verfügbar. Anders als reguläre Mietwagen kann eine Nutzung auch für nur eine Stunde erfolgen, um z. B. den Wocheneinkauf zu erledigen.
In diesen Zeiten sind wir eher skeptisch, ein fremdes Lenkrad in die Hand zu nehmen. So stellen wir das Thema Car-Sharing erst einmal zurück, sind uns aber dessen Bedeutung in der Zukunft bewusst.
Weltweit sind die Neuwagen-Verkäufe – nach einem guten Jahr 2019 – in 2020 um 18 Prozent eingebrochen. Für 2021 wird eine Erholung prognostiziert – mit besonderem Wachstum im E-Fahrzeug-Segment. Man kann mittlerweile fast alles im Internet kaufen, sodass auch die Automobilindustrie diesen Vertriebskanal in ihr Geschäftsmodell integrieren muss. Weniger Autohäuser, dafür aber ein verbesserter online-Service sind 2021 ein wichtiger Trend.
Wenn uns 2020 eins gelehrt hat, dann ist es Agilität; und die Fahrzeughersteller aber auch die gesamte Industrie muss sich schnell anpassen. Wir bei Saint-Gobain arbeiten mit der Automobilindustrie zusammen, um sicherzustellen, dass Sie genau die zuverlässigen Hochleistungs-Komponenten erhalten, die Sie brauchen.
Unser Team bei Saint-Gobain steht für Sie bereit, neue Technologien zu entwickeln und durch Ingenieurs-Kunst Grenzen zu verschieben. Sie erreichen uns, indem Sie das Kontaktformular ausfüllen oder eine E-Mail senden an: makingabigdifference@saint-gobain.com. Wir stehen für jede technische Herausforderung zur Verfügung, die Sie uns stellen.